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Wieder Streiks bei der AUA – Vorstand „entsetzt, entrüstet und enttäuscht“

Bei den Austrian Airlines eskaliert der Konflikt zwischen Piloten und Vorstand abermals. Heute, Mittwoch, Früh hat das AUA-Bordpersonal die am Samstagabend unterbrochenen Streiks wieder aufgenommen. Mit einer Abstimmung der Piloten und Flugbegleiter wurde somit dem Vorschlag des Vorstands, die Verhandlungen unter Mitwirkung der Sozialpartner wieder aufzunehmen, eine Absage erteilt.

„Wir sind heute wirklich entsetzt, entrüstet und enttäuscht, dass unser gestriges Angebot mit Streik beantwortet wird“, sagte AUA-Vorstand Josef Burger. Der Vorstand lasse sich aber nicht durch Drohungen von Seiten der Belegschaftsvertretung unter Druck setzen, so Burger. „Wir haben in unserer Vorstandsverantwortung die Pflicht, Schaden von Kunden und Unternehmen abzuwenden und die von der Gewerkschaft HTV angekündigte Streikwelle nach Möglichkeit einzudämmen“, halten die Vorstände unter Vorsitz von Generaldirektor Vagn Soerensen fest. „Wir haben dazu die volle Unterstützung des Aufsichtsrates.“ Bei schädigenden Störaktionen seien Disziplinarmaßnamen bis hin zu Entlassungen denkbar, wobei man aber hoffe, nicht zum Mittel der Entlassungen greife zu müssen, wurde festgehalten. Die Entlassungsdrohung wurde bei der Streikversammlung der AUA-Bordbelegschaft als „Drohgebärde“ verstanden. Eine fristlose Entlassung wäre nur bei strafrechtlich relevanten Aktivitäten gerechtfertigt. Sollte ein Pilot, ein Flugbegleiter oder Betriebsrat der AUA entlassen oder gekündigt werden, oder sollte jemand persönlich auf Schadenersatz geklagt werden, werde die Belegschaft so lange streiken, bis die Entlassung (Kündigung) bzw. die Klage zurückgenommen wird. Die Solidarität mit dem streikenden AUA-Bordpersonal beginnt in der AUA-Gruppe zu bröckeln. Im Austrian-Hauptbüro, am Flughafen Wien, in der technischen Basis und Fracht sowie in den Call-Centern läuft konzernweit eine Unterschriften-Aktion der kaufmännisch-technischen AUA-Angestellten, in der sich das AUA-Bodenpersonal gegen die neuen Streiks und „Störungen, die unser aller Existenz gefährden“ ausspricht. Die Auswirkungen des Streiks auf den Passagierverkehr konnten bisher gering gehalten werden. Die Fluggäste mussten nur Verspätungen in Folge von Umbuchungen hinnehmen. Bei den Langstrecken wurde die Destination New York gestrichen. Für die Ziele Washington, Toronto, Osaka und Neu Delhi bemüht sich die AUA um Ersatzmaschinen, Verspätungen wird es laut AUA in jedem Fall geben.