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AUA-Vorstand beweist Verhandlungsbereitschaft

Trotz des Gesetzesbruches durch die OS-Piloten und des wilden Streiks des AUA-Bordbetriebsrats und zahlreicher Mitglieder am vergangenen Samstag beweist der AUA-Vorstand abermals Verhandlungsbereitschaft. Ein entsprechendes Angebot wird den AUA-Piloten, mit denen bereits 39 Mal zu diesem Thema verhandelt wurde, am Dienstag, dem 14. Oktober unterbreitet. Bei neuen Streiks drohen allerdings Entlassungen, und gegen die für den samstägigen Streik Verantwortlichen aus Gewerkschaft und Betriebsrat wird man Schadensersatzforderungen geltend machen.

Im Bild: Der AUA-Vorstand bei der heutigen Pressekonferenz, v.l. Dr. Walter Bock, Dr. Josef Burger, Vagn Soerensen, Mag. Thomas KleiblIm Konflikt zwischen AUA-Piloten und Management hat sich der AUA-Vorstand für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen unter Mitwirkung der Sozialpartner ausgesprochen. Die Voraussetzung dafür sei jedoch die sofortige Einstellung von Streiks und Störaktionen, sagte Austrian-Vorstandschef Vagn Soerensen heute, Dienstag. Die Dimension der erforderlichen Einsparungen in Höhe von jährlich 30 Millionen Euro bis 2008 sei zwar nicht verhandelbar. Im Erstreckungszeitraum des Sparpaketes sieht Soerensen jedoch verhandelbaren Bewegungsspielraum.Sollte es zu „diesem partnerschaftlichen Angebot unter Einbeziehung der Sozialpartner“ aber keine Zustimmung der Gewerkschaft geben, werde das vom Management alleine erarbeitete Sparpaket zum Tragen kommen.Unmut in allen AUA-Unternehmensteilen gegen arrogante OS-PilotenDie bisherigen Sparmaßnahmen im Gesamtkonzern hätten bereits Einsparungen von 250 Millionen Euro gebracht. Die 30 Millionen bei den AUA-Piloten, die selbst ja gar nicht betroffen sind, sondern nur neueinzustellende Mitarbeiter, seien jedoch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, hebt Marketing-Vorstand Dr. Josef Burger hervor.In mehreren Unternehmensteilen kursieren seit heute Unterschriftenlisten des kaufmännischen, aber auch von Teilen des fliegenden Personals gegen die „arroganten und selbstsüchtigen Kollegen“ im AUA-Cockpit, die anders als alle anderen Arbeitnehmerbereiche nichts zum Wohl der Firma beitragen und statt dessen nach wie vor gehätschelt werden.Alle Unternehmensbereiche und die Schwestergesellschaften Lauda Air und Austrian arrows haben die erforderlichen Kostensenkungen bereits umgesetzt, bestätigt Finanzvorstand Mag. Thomas Kleibl. Nur der Austrian Flugbetrieb hat bis dato nur marginal beigetragen. Um so unverständlicher ist die Haltung der AUA-Piloten, als in beiden Sparkonzepten der Unternehmensleitung keine Reduktion der Ist-Gehälter von Austrian Airlines Piloten vorgesehen ist, sondern nur eine langsamere Gehaltserhöhung in der Zukunft. In den Sparkonzepten der Unternehmensleitung sind Flugbegleiter von Einsparungen oder Personalreduktion nicht einmal erwähnt. Den AUA-Piloten wird im Krisenfalle eines Personalüberhanges sogar ein einmaliges Weiterbeschäftigungsangebot bei Austrian arrows oder Lauda Air garantiert.Bei neuen Streiks drohen Entlassungen auf Pilotenseite Im Falle weiterer Streiks werde die AUA wieder Flugzeuge von Partner-Airlines anmieten sowie „disziplinarische Maßnahmen bis hin zur Entlassung“ gegen AUA-Piloten setzen, betonte AUA-Personal-Vorstand Dr. Walter Bock. Auch von einer Klage wegen des durch die Streiks entstandenen Schadens gegen den AUA-Bordbetriebsrat und die Gewerkschaft werde der AUA-Vorstand nicht abrücken.