MyTravel verkauft FTi
Der angeschlagene britische Reisekonzern MyTravel hat sich von seiner deutschen Touristiktochter FTI Frosch Touristik getrennt.
Der fünftgrößte deutsche Reiseveranstalter ging nach Angaben vom Mittwoch für einen symbolischen Kaufpreis von einem Euro an die Investorengruppe RM3366 um den einstigen Gründer von FTI, Dietmar Gunz. Dieser hatte das in München ansässige Unternehmen nach dem schrittweisen Verkauf an MyTravel 2000 angesichts hoher Verluste verlassen. Der gebürtige Österreicher Gunz werde FTI künftig als Geschäftsführer mit dem früheren MyTravel-Manager Lars Thuesen als Partner und Berater weiterführen, hieß es in einer Mitteilung. Der seit 2001 amtierende FTI-Chef Georg Eisenreich legte am Mittwoch nach Bekanntgabe des Eigentümerwechsels die Geschäftsführung nieder. MyTravel begründete den Verkauf mit den anhaltenden Verlusten bei FTI. Der frühere TUI-Manager Eisenreich konnte die Verluste im Zuge eines harten Restrukturierungskurses mit dem Abbau Überkapazitäten zwar deutlich verringern. Die ursprünglichen Pläne, möglicherweise schon in diesem Jahr die Gewinnzone zu streifen, wurden allerdings durch die in Deutschland besonders schwere Touristikkrise zunichte gemacht. Der finanziell schwer unter Druck stehende britische Reisekonzern MyTravel bezifferte die Sonderbelastungen aus dem Verkauf von FTI sowie zweier kleinerer polnischer Reisebeteiligungen auf 86 Mio. Pfund (etwa 123 Mio. Euro). Der überwiegende Teil sind Abschreibungen bei FTI. Versuche unter den großen Konkurrenten in Europa und Deutschland einen Käufer für FTI zu finden, waren frühzeitig gescheitert. Sowohl Marktführer TUI als auch Thomas Cook hatten kein Interesse. FTI-Chef Eisenreich hatte nach Angaben aus Branchenkreisen mit einer Übernahme durch das derzeitige Management geliebäugelt.