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Swiss tritt Oneworld-Allianz bei

Vertragsunterzeichnung Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss tritt der Luftverkehrsallianz Oneworld um British Airways (BA) bei. Sie entschied sich damit gegen ein engeres Zusammengehen mit der Lufthansa. Parallel zum Beitritt der weltweiten Allianz unterzeichnete die Swiss mit BA eine Absichtserklärung, die die beiden Fluggesellschaften in eine strategische Allianz führen soll. Die wirtschaftlichen Perspektiven der Swiss würden durch diese Schritte deutlich verbessert.

Die Mitglieder der Oneworld-Allianz, des zweitgrößten Luftfahrtbündnisses, hätten die Absicht, den Flughafen Zürich-Kloten als Drehscheibe in Zentraleuropa verstärkt zu nutzen. Eine Übernahme der Swiss durch Lufthansa dagegen hätte Zürich eher geschwächt, heißt es. Swiss-Konzernchef Andre Dose sagte bei einer Pressekonferenz, mit der Genehmigung dieses Joint Ventures durch die Wettbewerbsbehörden werde in sechs bis acht Monaten gerechnet. Mit dem Beitritt zu Oneworld würden die wirtschaftlichen Perspektiven deutlich verbessert. Die finanziell in Bedrängnis geratene Swiss, die von vielen Schweizern noch immer als Nationalsymbol betrachtet wird, verspricht sich von dieser Lösung mehr unternehmerische Freiheit und Eigenständigkeit als dies im Fall eines Schulterschlusses mit Lufthansa möglich gewesen wäre. Swiss erwarte von der Mitgliedschaft bei Oneworld einen direkten kommerziellen Nutzen von rund 100 Mio. Franken pro Jahr, hieß es. BA übernimmt auf dem Londoner Flughafen Heathrow acht von 14 Slotpaaren, die Swiss dort bisher zu Verfügung stehen. Diese Slots dienen auch als Sicherheit für eine Kreditgarantie von 50 Mio. Franken, die BA für Swiss übernehmen wird. Die Swiss war vor etwa einem Jahr aus der zusammengebrochenen Swissair und der Regionalfluglinie Crossair entstanden. Größte Aktionäre sind der Bund mit 20,4 Prozent, die UBS mit 10,4 Prozent, der Kanton Zürich mit 10,2 Prozent und die Credit Suisse mit zehn Prozent des Aktienkapitals. Swiss verliert Schätzungen zufolge derzeit etwa 50 Mio. Franken pro Monat und steht unter erheblichem finanziellen Druck. Ohne neue Geldgeber hätten der Fluggesellschaft bald 500 Mio. Franken gefehlt, und sie hätte den Betrieb einschränken müssen. Swiss erklärte, es habe in den letzten Tagen intensive und konstruktive Gespräche mit den Großbanken und verschiedenen Großaktionären - darunter auch dem Bund - gegeben. Dabei sei es um die Bereitstellung einer ausreichenden Liquiditätsreserve zur Abfederung unvorhergesehener Ereignisse gegangen. Laut Swiss hätten die beiden Schweizer Großbanken UBS und CS Group erkennen lassen, dass sie Möglichkeiten zur Finanzierung eines Teils einer Liquiditätsreserve nach banküblichen Belehnungsstandards sehen. OneworldDie Allianz Onworld besteht bisher aus acht Gesellschaften, darunter die weltgrößte Fluglinie American Airlines und Europas Nummer 1 British Airways. Die weiteren Mitglieder sind Air Lingus, Cathay Pacific, Finnair, Iberia, LanChile und Qantas. Oneworld bedient 570 Destinationen in 134 Ländern, der Marktanteil lag Ende 2002 bei 18,1 Prozent. Die Swiss wird nun mehr das neunte Mitglied der Allianz, sie bediente zuletzt 58 europäische und 41 interkontinentale Ziele.