Kurzarbeit für RB´s und Hotels
Wegen den Folgen des Irak-Krieges sollen heimische Reisebüros und Hotels ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken können. Diese Möglichkeit wurde gestern, Montag, zwischen den Sozialpartnern diskutiert und für machbar erachtet. Wenn Wirtschaftsminister Martin Bartenstein den Argumenten der Befürworter folgt, könnte bereits ab April Kurzarbeit eingeführt werden.
Bei einem „Tourismusgipfel“ im Wirtschaftsministerium haben sich RB- und Hotelverbände, Gewerkschaft und Arbeitsmarktservice darauf geeinigt, dass Hotels und Reisebüros ihre Mitarbeiter zu Kurzarbeit anmelden können sollen. Damit liegt der Ball im Ministerium. Denn nur wenn Wirtschaftsminister Bartenstein den Irak-Krieg zur „Katastrophe“ erklärt, mit extrem negativen Auswirkungen auf die gesamte Branche, könnte das AMS Gelder für Entgeltfortzahlungen bereitstellen. Eine Kurzarbeitsregelung war im Winter 2001/02 bewilligt worden. Damals wie jetzt musste ein Umsatzrückgang von zehn Prozent oder mehr für den Vergleichszeitraum zum Vorjahr nachgewiesen werden.Mit der Zustimmung des Ministers wäre die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens noch diese Woche möglich, bestätigte ÖVT-Obmann Joseph Reitinger-Laska gegenüber T.i.P. und TRAVELfax. Vorgesehen ist die Kurzarbeitsregelung vorerst für drei Monate. Bei Bedarf könnte sie auf weitere drei Monate, bis Ende September, verlängert werden.Seitens des Fachverbandes liegen keine Aussagen vor. Reitinger misst dem Kurzarbeitsmodell eine Branchen stabilisierende Bedeutung bei. Bei einem Rahmen von rund 1.000 gefährdeten RB-Mitarbeitern sei jeder gerettete Arbeitsplatz wertvoll, sagt Reitinger. Betriebe, die ihre Mitarbeiter zur Kurzarbeit anmelden, verpflichten sich, diese danach ebenso lange im Angestelltenverhältnis zu behalten.Weniger klar als den Standpunkt der Reisebüros konnten dem Vernehmen nach die Hoteliers ihre Anliegen formulieren. Zur Klärung der Situation von Business- und Leisure-Hotellerie dürfte es zu Nachverhandlungen kommen.