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Noch mehr Billigflieger

Der Billigflugwettbewerb nimmt immer schärfere Formen an. Davon lassen sich Flugunternehmer und Newcomer jedoch nicht abhalten. Das „No frills“ - Segment im internationalen Airline-Markt wird wöchentlich bereichert. Während in Hannover gestern der Touristikkonzern TUI seinen Markteinstieg mit Dezember 02 bestätigte, kündigte heute, Freitag, in Frankfurt ein privater Anbieter Billigflüge für Geschäftsreisende zwischen Frankfurt und Brüssel an. Während die TUI Billigmarke „Hapag-Lloyd Express“ Österreich vorerst aus ihrem Flugplan aussparen wird, will die Lufthansa / Eurowings - Billigtochter German Wings tägliche Flüge zwischen Dortmund und Wien anbieten.

Der weltgrößte Touristikkonzern TUI will nun tatsächlich im Billigflugsegment mitmischen. Die neue Marke wird „Hapag-Lloyd Express" heißen, sagte gestern TUI Vorstandssprecher Michael Frenzel. Vom Flughafen Köln / Bonn sollen ab Dezember deutsche und europäische Städte zu Preisen ab 10 Euro angeflogen werden. Mit der Marke „BerlinJet“ will die unabhängige BJ Flugreisen GmbH (Frankfurt Neu-Isenburg) ab 16. September Billigflüge zwischen Frankfurt und Brüssel für Geschäftsreisende anbieten.TUI strebt laut Frenzel mit der neuen Billigmarke die Marktführerschaft in Deutschland an. „Der deutsche Markt steht erst am Anfang einer Entwicklung“, sagte Konzernchef Michael Frenzel in Hannover. Als Zielort nannte er unter anderem Dresden, München und Berlin, sowie Barcelona, Mailand, Paris und London. Tickets soll es im Internet, per Telefon aber auch über Reisebüros zu buchen geben. Für den Betrieb chartert eine neu gegründete 100prozentige TUI-Tochter acht Maschinen vom Typ B737-700 vom Germania Flugdienst. Im ersten Jahr würden 1,3, im zweiten 2,6 Millionen Passagiere angepeilt.„BerlinJet“ will von Frankfurt aus zunächst täglich drei Hin- und Rückflüge nach Brüssel anbieten, bestätigt Geschäftsführer Oliver A Heinz. Tickets für den einfachen Flug sollen nach einer Einführungsaktion für 55 Euro zwischen 89 und 280 Euro plus Steuern und Gebühren kosten. Weitere Strecken sollen noch heuer ebenfalls mit dreißigsitzigen Fluggeräten aufgenommen werden.Unterdessen warnte die deutsche Pilotenvereinigung Cockpit vor einer Aushöhlung der Standards für die Beschäftigten bei Billigfliegern. „Man kann sicher keine Niedrigpreis-Airline mit Jumbo-Gehältern betreiben“, sagte Cockpit Sprecher Georg Fongern. Die Piloten werden aber keine Standards akzeptieren, die weit unter den etablierten liegen. Dies gilt für Gehälter, Ruhezeiten und Arbeitsvorschriften. Bei EasyJets haben die Angestellten aller Bereiche bereits Streiks angekündigt, weil das Management den Kauf der BA-Tochter Deutsche BA unter anderem durch dreißigprozentige Lohnkürzungen der Mitarbeiter finanzieren will.