Sörensen wird AUA-Vorstandsvorsitzender
Der Däne Vagn Sörensen (41), bis vor kurzem die Nummer 2 bei der skandinavischen Fluggesellschaft SAS, soll CEO (Vorstandsvorsitzender) der AUA-Gruppe werden. Dies gab ÖIAG-Vorstand und AUA-Aufsichtsratschef Johannes Ditz nach dem ersten Hearing der Kandidaten vor dem Personalausschuss des AUA-Aufsichtsrates bekannt. Der Beschluss des Gremiums, der als Empfehlung für die AUA-Aufsichtsratssitzung am 27. September 2001 gilt, erfolgte laut Ditz einstimmig.
„Top-Airliner mit breiter Erfahrung“
Ditz bezeichnete Sörensen, der bis 1. August 2001 als Executive Vice President & Deputy CEO bei der SAS tätig war, als „Top-Airliner mit breiter Erfahrung“, der sich bei der SAS sowohl in kommerzieller als auch operativer Hinsicht bewährt hätte.
Dass Sörensen von seiner vormaligen Position zurücktrat, weil die EU-Wettbewerbskommission eine Geldstrafe in Höhe von 900 Mio. S (65,4 Mio. Euro) wegen unerlaubter Absprachen mit dem Konkurrenten Maersk gegen SAS verhängt hatte, ließ der Personalausschuss nicht als Argument gegen Sörensen gelten:
Sörensen sei als Business-Verantwortlicher aus eigenem Antrieb zurückgetreten, die Kartellvorstöße seien nicht auf ihn selbst zurückzuführen und stellten seine Qualitäten als Manager nicht in Frage.
Entscheidend für das einstimmige Votum des Personalausschusses für Sörensen war laut Ditz dessen erstklassige internationale Vernetzung und Verankerung in der Star Alliance, die der offensiveren Positionierung der AUA-Gruppe im Rahmen der Allianz zu Gute kommen sollen. Ausschlaggebend seien auch Sörensens erstklassiges Finanzverständnis, sein kooperativer Führungsstil sowie seine fachliche und persönliche Autorität gewesen. Sörensen hätte bei der SAS bereits zwei echte Turnaround-Situationen erfolgreich bewältigt (wobei Ditz in diesem Zusammenhang betonte, die AUA-Gruppe sei zwar in einer schwierigen finanziellen Situation, aber „keinesfalls ein Sanierungsfall“) und zeichne sich durch sein kulturelles Einfühlungsvermögen aus; er könne sein Amt ohne eine eventuell belastenden „Rucksack“ antreten, da er über keine wie immer geartete österreichische Historie verfüge.
Amtsantritt nach Zusammenstellung des Vierer-Vorstandsteams
Sörensens Amtsantritt als AUA-Vorstandsvorsitzender – sofern er im Rahmen der AUA-Aufsichtsratssitzung bestätigt wird - soll erst nach der Zusammenstellung des kompletten Vierer-Vorstandsteams erfolgen, wobei Sörensen bei der Bestellung seiner zukünftigen Kollegen mitwirken soll.
In das AUA-Führungsgremium einziehen sollen neben dem Vorstandsvorsitzenden (CEO) auch ein Finanzvorstand (CFO) sowie ein Commercial Officer, der für die Streckenplanung sowie die optimale Positionierung der AUA-Gruppe innerhalb der Star Alliance zuständig sein soll. Ein Chief Operating Officer (COO) soll innerhalb der AUA-Gruppe für die Flottenharmonisierung sorgen.