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AUA-Gruppe: Halbjahresergebnis durch Konjunktur & Lauda Air belastet

Bei der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse 2001 der AUA-Gruppe zeigte sich, dass auch die österreichische Luftfahrt von den Auswirkungen der hohen Treibstoffkosten, der internationalen Konjunkturflaute und der dadurch nachlassenden Nachfrage nicht verschont geblieben ist: Die Umsatzerlöse konnten zwar von 747,9 Millionen im Vorjahr auf 1.035,5 Milliarden Euro (14,2 Milliarden Schilling) gesteigert werden, doch das bereinigte Ergebnis vor Steuern sank von minus 42,3 auf minus 57,7 Millionen Euro (794 Millionen Schilling). Das unbereinigte Ergebnis vor Steuern ging von minus 17,1 auf minus 70,2 Millionen Euro (966 Millionen Schilling) zurück.

Laut AUA-Vorstand belastete die seit November 2000 voll konsolidierte Lauda Air das Konzernergebnis im ersten Halbjahr mit 37 Millionen Euro (509 Millionen Schilling), um 29,8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Auch geringere Erlöse aus Anlagenverkäufen und die Stichtagsbewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten schlugen zu Buche.
„Alle Anstrengungen“ für ausgeglichenes Jahresergebnis
Bis Jahresende sollen „alle Anstrengungen“ unternommen werden, um ein ausgeglichenes Ergebnis nach Steuern im Gesamtjahr 2001 zu erreichen, sagten die beiden AUA-Vorstände Herbert Bammer und Mario Rehulka. Dies soll unter anderem durch einen Personalstopp (jedoch keine Kündigungen), forcierte Flugzeugverkäufe, die verstärkte Nutzung von Kapazitäten im Deutschlandverkehr sowie die konsequente Umsetzung der Konzernsynergien erfolgen.
Stagnation in der gesamten Luftverkehrsbranche
Die gesamte Luftverkehrsbranche befindet sich erstmals seit zehn Jahren in einer Phase der Stagnation: Bei den Fluggesellschaften der AEA (Association of European Airlines) lagen die Zuwachsraten im internationalen Verkehr im ersten Halbjahr nur bei 0,9 Prozent, der Passagierladefaktor ging um 0,6 Prozentpunkte zurück, wobei der Nordatlantikverkehr mit minus 2,3 Prozentpunkten sich besonders negativ entwickelte.
Da sich die Verschlechterung des konjunkturellen Umfeldes bereits abzeichnete, erfolgte bei der AUA-Gruppe bereits im April 2001 eine Optimierung des Streckennetzes, unter anderem durch Verkauf einer MD87 und der Aufgabe oder Reduzierung der Frequenzen auf wirtschaftlich nicht vertretbaren Strecken.
Konzentration auf Kernkompetenz in Zentral- & Osteuropa
Die AUA-Gruppe setzt weiterhin auf ihre Kernkompetenz im zentral- und osteuropäischen Raum. So wurden im letzten halben Jahr zusätzliche Übernachtungsflüge nach Moskau, Temesvar und Sofia eingeführt sowie Erevan als neue Destination in das Streckennetz aufgenommen.
Weitere Erhöhung der Passagierzahlen
In den ersten sieben Monaten 2001 wurden mit insgesamt 4,97 Millionen Passagieren um 3,7 Prozent mehr Passagiere von der AUA-Gruppe befördert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Linienverkehr machte der Zuwachs des Sitzplatzangebots 1,2 Prozent aus, die Zahl der ausgelasteten Passagierkilometer konnte jedoch um 5 Prozent gesteigert werden.