Mumbai: Hotel wiedereröffnet
Knapp eineinhalb Jahre nach den Anschlägen in Mumbai hat das Oberoi wieder seine Tore geöffnet.
In einer schlichten Zeremonie nahm das Hotel vergangenen Samstag wieder seinen Betrieb auf. "Das ist ein normaler Tag für uns", sagte eine Sprecherin des Fünf-Sterne-Hotels im Süden der Finanzmetropole der Nachrichtenagentur AFP. "Aber für das Abendessen sind alle unsere Restaurants ausgebucht." Rund 40 Gäste checkten am Tag der Wiedereröffnung in dem Luxushotel ein. An der Eröffnungszeremonie nahm unter anderem der Ministerpräsident des Unionsstaates Maharashtra, Ashok Chavan, teil.
Für den Wiederaufbau des Hotels wurden bis zu 40 Mio. USD benötigt. Das Oberoi war, wie das angrenzende Trident und das nahe gelegene Taj Mahal, bei koordinierten Angriffen durch Islamisten Ende November 2008 zerstört worden. Bei den Attentaten, die auch den Bahnhof, ein Touristen-Cafe und ein jüdisches Zentrum im früheren Bombay getroffen hatten, waren damals 166 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden. Für die Anschläge macht Indien die verbotene pakistanische Islamisten-Organisation Lashkar-e-Taiba verantwortlich.
Die beiden anderen Luxushotels hatten bereits einen Monat nach den Angriffen wieder geöffnet. In den Gebäuden erinnern Mahnmale an das getötete Personal und die Gäste. Das Oberoi entschied sich laut seinem Management aber für einen "kompletten Neuanfang", benannte unter anderem mehrere Restaurants um und nimmt mit seinem neuen Auftritt keinerlei Bezug zu den Anschlägen. Eine Nacht im Oberoi kostet mindestens 500 USD, für die beste Suite des Hotels zahlt man bis zu 6.750 USD. (red)