Europa: Simulation eines Vulkanausbruchs
Ein Jahr nach dem Chaos im Luftverkehr durch die Vulkanasche aus Island simuliert Europa einen Vulkanausbrauch, um neue Krisenmechanismen zu testen.
Am gestrigen Mittwoch und heute, Donnerstag, wurde und wird eine Eruption des isländischen Vulkans Grimsvötn simuliert, teilte die EU-Kommission bereits am Dienstag in Brüssel mit. Getestet wird, wie sich die inzwischen ins Leben gerufenen Mechanismen zur Krisenreaktion für den Flugverkehr bewähren. Das Szenario sieht vor, dass sich die Aschewolke des Grimsvötn über dem Nordatlantik und Europa verteiltl. Darauf sollen die Verantwortlichen zunächst anhand ihrer nationalen Vorschriften reagieren. Am zweiten Tag, also heute, wird ein "neuer harmonisierter europäischer Ansatz" ausprobiert.
An der Simulation der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation ICAO nehmen neben der Kommission die europäische Luftaufsicht Eurocontrol, die Europäische Flugsicherheitsagentur EASA und das Londoner Vulkanasche-Beratungszentrum (VAAC) teil sowie zehn nationale Regulierer, 14 nationale Navigationsdienste und 70 Fluggesellschaften.
Ausbrüche des isländischen Vulkans Eyjafjöll hatten ab Mitte April 2010 zu massiven Behinderungen im Luftverkehr geführt. Wegen mutmaßlicher Gefahren der Asche für die Triebwerke der Flugzeuge wurde fast der gesamte europäische Luftraum tagelang gesperrt. Dabei waren die Kriterien für die Flugverbote umstritten. Kritik gab es auch an mangelhafter europäischer Koordination. Zu den in der Zwischenzeit getroffenen Vorkehrungen gehören vor allem neue Mechanismen zur besseren Kommunikation und Koordination. So soll den Fluggesellschaften laut EU-Kommission bei der nächsten Krise etwa ein Computerinstrument zur Verfügung stehen, anhand dessen sie die Sperrung der verschiedenen Lufträume in Echtzeit visuell verfolgen können. Auch neue Radarsysteme seien in Island installiert worden. (APA/red)