EU: Die Krux mit der Weinflasche im Handgepäck II
Mitten in den Osterferien - am 29. April - lockert die EU nun die strengen Handgepäcksregeln für den Flugverkehr.
Während Deutschland die Frist an diesem Freitag einhält und an den Airports schon neue Geräte stehen, machen von den 27 EU-Staaten sieben auf unbestimmte Zeit einfach nicht mit - darunter Großbritannien und Frankreich. Der Verband Europäischer Fluglinien AEA spricht von einer "unübersichtlichen Lage". "Jeder Passagier muss sich selbst einen Überblick verschaffen", sagt die AEA-Sprecherin. Die Staaten, die vorerst nicht mitmachen, führen Sicherheitsbedenken an und halten die Technik nicht für ausgereift.
Ab Freitag müssen Europas Flughäfen neue Screening-Geräte einsetzen, die Whisky zuverlässig von Sprengstoff unterscheiden können. Das gelingt nicht immer: Im Test gaben die Scanner häufig Fehlalarm. Dann müssen Fahnder die Champagner-Flasche oder die Creme-Tube öffnen und eine Probe entnehmen. "Wie werden Passagiere reagieren und wer entschädigt sie?", fragt die internationale Flughafenvereinigung ACI, die zudem vor langen Warteschlangen und Verspätungen warnt.
Die Kosten für die teuren Geräte schlagen Flughäfen und Airlines auf die Sicherheitsgebühr auf, die der Passagier zahlt. Das gilt auch für die Körperscanner, die Flüssigkeiten am Körper von Passagieren erkennen sollen und derzeit europaweit getestet werden. Ob Passagiere 2012 wieder ungehindert Getränke mit an Bord nehmen dürfen, hängt davon ab, ob die Industrie zuverlässige Geräte entwickelt. Und davon, wie die EU-Staaten die Gefahr von Terroranschlägen dann einschätzen. (APA/red)