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Deutschland: Luftverkehrsabgabe sinkt

Die seit diesem Jahr in Deutschland erhobene Luftverkehrabgabe soll ab 2012 wieder sinken.

Das solle die Mehrausgaben kompensieren, die die Fluggesellschaften ab dem kommenden Jahr durch den Handel mit Emissionsrechten aufbringen müssen, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums gestern, Montag, in Berlin.

Derzeit beläuft sich die Luftverkehrssteuer für Reisende, die von einem deutschen Flughafen aus abheben, auf 8 EUR für einen innerdeutschen oder innereuropäischen Flug, 25 EUR für die Mittel- und 45 EUR für die Langstrecke. In Österreich wird die Ticketsteuer seit 1. April eingehoben - 8 EUR auf der Kurz-, 20 EUR auf der Mittel- und 35 EUR auf der Langstrecke.

Ein Referentenentwurf des deutschen Finanzministeriums sieht laut der Sprecherin nun für Deutschland vor, dass die Abgabe in allen Stufen um jeweils 5,52% sinken soll. Dann würden für Flüge innerhalb Deutschlands und Europas noch 7,56 EUR fällig, für Mittelstrecken-Flüge 23,62 EUR und für die Langstrecke 42,52 EUR.

Billigflieger und einige Flughäfen kritisieren die geplante Neuregelung, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) gestern, Montag, berichtete. Sie selbst hatten sich demnach auf einen Vorschlag verständigt, wonach die Abgabe einheitlich um 1,50 EUR sinken soll. Damit würden Kurzstrecken- und Mittelstrecken-Flüge - die Hauptrouten der Billigflieger - überproportional entlastet. Bei der Umsetzung der Ministeriumspläne befürchten die Billigflieger laut "SZ" hingegen, dass sie ihre günstigen Tarife nicht mehr durchhalten und weiter Passagiere verlieren. Eine von den Fluggesellschaften favorisierte pauschale Absenkung über alle Routenlängen hinweg sei aber laut Luftverkehrsteuer-Gesetz gar nicht möglich, entgegnete die Ministeriumssprecherin.

Ungeachtet dessen solle das Gesetz und dessen Auswirkungen noch einmal überprüft werden. Zum 30. Juni 2012 sollen demnach dem Bundestag die Ergebnisse vorliegen. Analysen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) zufolge gingen im ersten Halbjahr 2011 die Passagierzahlen im Billigflug-Verkehr insgesamt um 0,8% zurück. Die innerdeutschen Routen hätten sogar knapp 23% verloren. Bei Inlandsflügen müssen die Fluggäste die Abgabe beim Hin- und Rückflug zahlen. Laut ADV haben vom Rückgang in Deutschland vor allem grenznahe ausländische Flughäfen profitiert, wo die Luftverkehrabgabe nicht anfällt. (AG/red)





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