Einschneidende Sparmaßnahmen bei Lufthansa
Die Airline will mit drastischem Sparkurs ihre Ergebnisse im Passagiergeschäft um rund 900 Mio. Euro pro Jahr verbessern.
Die Flotte solle in den nächsten drei Jahren laut Lufthansa-Passagiervorstand Carsten Spohr nicht mehr wachsen, Strecken gestrichen und zahlreiche Flüge künftig von der Billigflugtochter Germanwings betrieben werden. Bei etlichen Langstreckenflügen werde zudem die exklusive First-Class abgeschafft. Neue Langstreckenflugzeuge würden erst dann bestellt, wenn die Erreichung erster Sparziele absehbar sei.
Vor allem die wachsende Konkurrenz durch Billigfluglinien und aufstrebende Airlines aus der Golf-Region machen der Airline zusehends zu schaffen. Bereits seit Jahren im Europageschäft rote Zahlen schreibend, leidet Lufthansa zunehmend auch auf Langstreckenflügen unter dem härter werdenden Wettbewerb. Im laufenden Jahr mußten bereits drei Strecken in die Boom-Märkte Asiens eingestellt werden.
Entgegen bisherigen Planungen werde die Anzahl der Lufthansa-Flugzeuge bis 2014 nicht steigen. Verlustbringende Strecken würden gestrichen, die Zahl der angebotenen Sitzplätze 2012 auf dem Vorjahresniveau stagnieren. In den Jahren 2013 und 2014 werde die Kapazität maximal um vier Prozent pro Jahr steigen. In Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Stuttgart und Köln soll das Geschäft mit der Billigtochter Germanwings zusammengelegt werden.
Die deutsche Gewerkschaft Verdi hat bereits Widerstand gegen die Lufthansa-Sparpläne angekündigt. (APA/red)