30 Prozent Dunkelziffer bei Reisekosten
Die Mitgliederbefragung des VDR fördert den Unmut vieler Travel Manager über die Kosten für Zusatzleistungen zutage.
Bis zu 30 Prozent der Gesamtausgaben für Flugtickets bestehen aus Zusatzleistungen. Weil die sogenannten Ancillary Fees bei Fluggesellschaften und in Buchungssystemen nicht transparent dargestellt werden, sind die Kosten im Unternehmen schwer nachvollziehbar. 64 Prozent der Mitgliedsunternehmen im deutschen Geschäftsreiseverband wünscht sich daher Daten, die eine Aussage treffen zum Anteil der Kosten für Zusatzleistungen gemessen an den Gesamtausgaben für Flugtickets. Das ist das Ergebnis einer Befragung, die der VDR im März 2012 unter 570 Geschäftsreiseverantwortlichen in deutschen Unternehmen durchgeführt hat.
„Mittlerweile zerlegen nicht nur Billigflieger ihre Ticketpreise in Einzelteile, auch die großen Carrier ziehen nach. Zum Preis für die eigentliche Flugleistung kommen Kosten für Gepäck, Mahlzeiten, den Wunschsitzplatz sowie Kerosinzuschläge und Kreditkartenentgelte“, erklärt VDR-Präsident Dirk Gerdom den Trend zum Unbundling, dem Entbündeln der Preise.Werden Zusatzkosten erst später hinzu gerechnet, erscheint die eigentliche Flugleistung günstiger.
„Weil für Firmenverträge nur Netto-Preise verhandelt werden, hat der Travel Manager eine schlechtere Verhandlungsposition – auf dem Papier erscheint sein Volumen geringer“, so Gerdom. Deswegen sind die Zusatzgebühren für den Verband nichts anderes als eine verdeckte Preiserhöhung. Als Lösung schlägt er vor, mit den Fluggesellschaften Pakete zu verhandeln, die die Ancillary Fees bereits beinhalten. Aktuell sieht die deutsche Praxis leider anders aus: Nur eins der befragten VDR-Mitgliedsunternehmen konnte nach eigenen Aussagen Ancillary Fees in seinem Firmenvertrag festschreiben. (red)