abta veröffentlicht Geschäftsreisestudie 2012
Geschäftsreisen befinden sich im Aufwind und haben Vorkrisen-Niveau erreicht. Und das trotz Conference Calls und Videokonferenzen.
Mehr als 70 Prozent der Dienstreisen dauerten zwischen zwei und drei Tagen, sagte abta Präsident Hanno Kirsch. Infolge der Finanzkrise 2009 war dieses Reisesegment zeitweilig um 25 Prozent eingebrochen. Seit 2011 bewegen sich die Geschäftsreisen aber wieder auf ähnlich hohem Niveau von davor- sowohl von der Anzahl der verkauften Flugtickets als auch von den Umsätzen her.
Nur 6 Prozent von rund 300 befragten Travel Managern in heimischen Betrieben erwarten 2012 in punkto Kosten einen Rückgang der Reisetätigkeit. 63 Prozent gehen weiter von einem hohen Niveau aus und 29 Prozent sogar von einer Steigerung. Low Coster werden in die strategischen Überlegungen allerdings vermehrt einbezogen. Es hätten sich zwar Maßnahmen zur Vermeidung von Geschäftsreisen etabliert, doch seien diese nach wie vor Bestandteil erfolgreicher Geschäftsbeziehungen.
Die Krise habe aber zu einem straffen Kostenmanagement geführt. 82 Prozent nutzen bereits Telefonkonferenzen, erst 48 Prozent setzen auf die etwas aufwendigeren Videokonferenzen. Viele Unternehmen verschärften ihre Reiserichtlinien. Für Flüge darf beispielsweise nur noch die Economy-Class gebucht werden. "In Europa ist die Business-Class für kurze Flüge von ein bis zwei Stunden de facto abgeschafft", berichtete Kirsch.
Rationalisierungsbedarf gibt es vor allem noch bei den internen Abläufen der Unternehmen. "Hier sehe ich noch ein sehr hohes Einsparungspotenzial", betonte Wilfried Kropp, GF von Amadeus Austria. Beim Einkauf von Reiseleistungen hingegen werde schon sehr gut verhandelt. Die Airliner, Autovermieter und Hotels hätten sich mit ihrem Angebot bereits auf die Kostensenkungen eingestellt. (APA/red)