Deutsche Geschäftsreisen: kürzer und billiger
Die jüngste VDR-Geschäftsreiseanalyse zeigt auf: die Reisen werden kürzer, günstigere Verkehrsmittel sowie Unterkünfte haben Präferenz.
Der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) veröffentlichte am Dienstag in Berlin einige interessante Fakten zu diesem Thema. Demnach sind über die Hälfte der Geschäftsreisen Ein-Tagesreisen. Damit sei der Anteil an Reisen ohne Übernachtung in den vergangenen zehn Jahren noch nie so hoch gewesen, wovon vor allem die Bahn profitierte. Bei den Unterkünften wurden zudem mehr auf Drei-Sterne-Hotels zurückgegriffen. Bereits jede zweite dienstliche Übernachtung wurde im letzten Jahr in dieser günstigeren Kategorie gebucht.
Dennoch stiegen die Gesamtausgaben wieder leicht an. Das war allerdings darauf zurückzuführen, dass mit 8,8 Mio. auch 7,4% mehr Geschäftsreisende unterwegs waren. Mit 148 EURgaben sie pro Tag und Kopf auch mehr aus. Im vergangenen Jahr waren es noch 127 Euro. Die Gesamtausgaben beliefen sich auf 44, 8 Mrd. EUR, 3,1% mehr als noch 2010. Damit wurde das Niveau des Vorkrisenjahres 2008 fast erreicht.
Neun von zehn befragten Unternehmen wollen auch künftig nicht auf Geschäftsreisen verzichten. Andernfalls fürchten sie Umsatzrückgänge. "Virtuelle Meetings wie Videokonferenzen haben zwar in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, doch können sie ein reales Meeting nicht ersetzen", betonte VDR-Präsident Dirk Gerdom.
Auch bei Flugreisen wird auf den Preis geachtet: Billigflieger dienen zwar nicht mehr ausschließlich der Reisekostensenkung. Dafür fliegen mittlerweile 62% der Geschäftsreisenden auf Langstrecken in der Economy-Klasse. 2005 waren es nur 46%. Für die Studie führte der VDR zwischen Januar und April 2012 rund 800 Interviews mit Personen, die für das Management von Geschäftsreisen zuständig sind. (red)