Amadeus setzt in Zukunft auch auf die Bahn
Amadeus hat mit dem Global Rail System ein Pendant zu den Airline-basierten GDS entwickelt. Ziel der neuen Technologie ist, Wiederverkäufern und Endkunden die Bahn als Alternative zu Flügen aufzuzeigen und buchbar zu machen.
Sind Flüge heutzutage weltweit buchbar, war dies bei der Bahn bisdato größtenteils auf ihre Lokalmärkte beschränkt. Durch die Liberalisierung sowie Internationalisierung ändert sich nun aber auch die Bahnlandschaft, grenzüberschreitende Bahnfahrten gehören zum Reisestandard.
„Der Bedarf ist da, auch wenn die Bahnen das gerne abstreiten“, weiß Thomas Drexler, Director Rail bei Amadeus. Daher griff Amadeus auf sein Know-how aus der Airline-Branche zurück und ein weltweites Buchungssystem für Bahnen, das Global Rail System GRS, entwickelt.
Der Fokus liegt dabei auf Hochgeschwindigkeitszügen und Langstrecken. Als Ziel nennt Drexler, die Komplexität, die Langstreckenbuchungen mit der Bahn bisher zu einer riesigen Hürde gemacht hat, aufzubrechen. Das Hauptaugenmerk lenkt Amadeus vorerst auf Westeuropa mit SNCF (Frankreich), DB, ATOC (UK), Renfe (Spanien), SR (Schweden) und Trenitalia. Mit zwei Bahnen in Australien sowie mit dem Eurostar besteht die Kooperation bereits seit einiger Zeit.
Das GDS zeigt bei einer Flugbuchung auch entsprechende Alternativen mit der Bahn auf, unter Einbeziehung von Verfügbarkeit und Preis. Das GRS ermöglicht die volle Integration in Mid- und Back-Office, die Abrechnung über BSP oder ein ähnliches System „sei denkbar“, so Drexler. In Österreich soll das System ab Ende 2013 unter Einbeziehung von ÖBB und DB implementiert werden. (red.)