„Erhöhtes Sicherheitsrisiko“ für Israel
Das österreichische Außenministerium hat für ganz Israel ein „erhöhtes Sicherheitsrisiko“, jedoch keine Reisewarnung, definiert.
Im Zusammenhang mit dem anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen nach Israel und den Gegenschlägen von israelischer Seite hat das Außenministerium gestern eine dringende Warnung vor Reisen in den Gazastreifen und vor nicht notwendigen Aufenthalten innerhalb einer Zone von 40km rund um den Gazastreifen um Süden des Landes ausgesprochen.
Für ganz Israel gilt ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, für die Grenzgebiete zu Libanon, Syrien / Golanhöhen, Ägypten / Sinai und Gazastreifen gilt bereits seit längerem ein hohes Sicherheitsrisiko. Reisende werden aufgefordert, die Lageentwicklung genau zu verfolgen und den Anweisungen der israelischen Zivilschutzbehörden Folge zu leisten.
Reisen abgesagt
Da derzeit nicht absehbar ist, wie sich die Situation weiter entwickelt, hat TUI Israel-Rundreisen vorerst bis 31. Juli abgesagt, Kunden können gebührenfrei auf eine andere Destination oder einen späteren Zeitpunkt umbuchen.
Studiosus, bekannt für sein überaus umsichtiges Vorgehen bei heiklen politischen Situationen, hat die nächsten Israel-Reisen aus saisonalen Gründen erst für August geplant. Bei einer Fortdauer der militärischen Auseinandersetzungen und bei anhaltender Gefährdung durch den Raketenbeschuss sei eine Durchführung der Reisen nicht möglich, heißt es auf der Homepage.
Vorsichtige Zuversicht
Die militärischen Eskalationen in den vergangenen 60 Jahren haben immer nur ein paar Tage oder Wochen gedauert. Darauf begründen Israel-Veranstalter ihre vorsichtig optimistische Haltung. Michael Häckel, Geschäftsführer von Häckel Reisen und DMZ Deutsches Medizinisches Zentrum am Toten Meer, der auf 35 Jahre Erfahrung im Israel-Tourismus zurückblickt, ist einer von ihnen: "Die Touristen im Land kriegen von dem Raktenbeschuss nicht viel mit", so Häckel.
Laut Israelischem Verkehrsbüro halten sich derzeit rund 100.000 ausländische Besucher in Israel auf. "Viele erfahren erst von ihren Freunden und Familien zu Hause von dem Raktenbeschuss", relativiert Uri Sharon, Direktor des Israelischen Verkehrsbüros in Berlin, die Lage.
Auch Georg Rössler, Geschäftsführer des Spezialveranstalters SK Tours in Nature in Jerusalem, zeigt sich zuversichtlich: „Wenn wir in den kommenden Tagen eine Zuspitzung der Situation erleben sollten, würden wir tatsächlich von einem Besuch des Landes in den kommenden Wochen abraten wollen….. Für Reisen, die erst im Herbst stattfinden, also ab Mitte August, Anfang September und später, haben diese Überlegungen dann keine Bedeutung mehr. So jedenfalls die Erfahrung der letzten 60 Jahre“, erklärt Rössler in einem Rundschreiben an seine Partner und Freunde. (red.)