Globaler Tourismus wird auch 2015 wachsen
Robustes Wachstum – und das weltweit: Selbst Kriege, Terroranschläge und die Angst vor Epidemien können die Menschen nicht davon abhalten, Reisen zu unternehmen.
Nach einem Wachstum der globalen Reiseaktivitäten um 4,5 Prozent im laufenden Jahr 2014 stehen auch die Vorzeichen für das kommende Jahr auf Zuwachs: 2015 erwartet das touristische Beratungsunternehmens IPK International einen weiteren Anstieg des weltweiten Reiseaufkommens in der Größenordnung von 4 bis 5 Prozent.
Zu den Gewinnern der Reisesaison 2014 gehören Privatunterkünfte und Buchungen über das Smartphone. Auch das Internet als Informations- und Buchungsquelle setzt seinen Siegeszug fort, verlautbarte IPK-Präsident Rolf Freitag zum Auftakt des 22. World Travel Monitor Forum im italienischen Pisa.
Alljährlich präsentieren hier mehr als 50 Tourismus-Experten und Wissenschaftler aus aller Welt die aktuellen Statistiken und stellen die neuesten Trends im internationalen Tourismus – eingeladen von IPK International und gefördert von der ITB Berlin.
28 Prozent Wachstum in den letzten fünf Jahren
Mit insgesamt 980 Millionen Reisen und einem Wachstum von 28 Prozent hat der Reisemarkt in den Jahren von 2010 bis 2014 einen erfolgreichen Weg zurückgelegt. In diesem Zeitraum konnte ein durchschnittliches Plus pro Jahr von 45 Millionen Auslandsreisen registriert werden.
Bei den Fernreisezielen legten seit 2010 insbesondere die europäischen Destinationen mit einem Plus von 28 Prozent zu. Auch Asien verzeichnete steigende Zahlen mit einem Zuwachs von 22 Prozent. Als beliebtestes Städtereiseziel belegt dieses Jahr Paris mit insgesamt 18,8 Millionen Reisen den ersten Platz, gefolgt von New York und London.
Auffallend ist der steigende Marktanteil der Parahotellerie mit einem Wachstum von insgesamt 35 Prozent über die letzten fünf Jahre. Im Zuge der „Sharing Economy“ werden Privatunterkünfte, Appartements und Ferienwohnungen immer beliebter.
Städte- und Rundreisen sind die Wachstumstreiber
Zu den Wachstumstreibern der letzten fünf Jahre zählen die Städtereisen mit einem Plus von 58 Prozent und die Rundreisen mit einem Zuwachs von 32 Prozent. Letztere sind vor allem bei Reisenden aus den aufstrebenden Märkten beliebt.
Der Strandurlaub verzeichnete einen Anstieg von 18 Prozent, der vor allem auf Reisende aus Osteuropa zurückzuführen ist. Im Geschäftsreisemarkt verbuchte das MICE-Geschäft steigende Anteile, wohingegen der traditionelle Geschäftsreisemarkt eher abnahm.
2014 lagen die Ausgaben im Durchschnitt pro Reise bei 1.750 US-Dollar und wuchsen damit um 2 Prozent. Dabei verbrachten Reisende durchschnittlich acht Nächte auf ihren Reisen im Ausland. Ihren Siegeszug fortgesetzt haben die Online-Buchungen: Ein Anteil von 66 Prozent und eine Steigerungsrate von 7 Prozent lässt allerdings eine baldige Sättigung am Markt erkennen. 24 Prozent entfallen auf Reisebüro-Buchungen, die sich am Markt weitestgehend konsolidiert haben.
Immer mehr Buchungen über das Smartphone
Zu den Aufsteigern zählen 2014 eindeutig Buchungen über das Smartphone. China belegt hier mit einem Anteil von 10 Prozent die Spitzenposition, gefolgt von den USA (+7%) und Japan (+5%). Auch verschiedene Social Media Kanäle wie Bewertungsportale, Blogs oder Foren werden für die Reiseplanung intensiv genutzt. In China vertrauen sogar 95 Prozent der Auslandsreisenden auf diese Ratgeber.
IPK kommt anhand der World Travel Monitor Trendumfragen zu einem errechneten „World Travel Confidence Index“ von plus 4,5 Prozent für das Jahr 2015. Damit geht das Institut auch für das kommende Jahr von einem soliden Wachstum bei den Auslandsreisen weltweit aus.
Weitere Ergebnisse der von IPK International durchgeführten Trendumfragen von Jänner bis August 2014 werden exklusiv von der ITB Berlin veröffentlicht. Sie erscheinen Anfang Dezember im ITB World Travel Trends Report unter www.itb-berlin.de. Die Jahresendergebnisse des World Travel Monitor inklusive aktueller Ausblicke für das Jahr 2015 werden auf dem ITB Future Day des ITB Berlin Kongresses vorgestellt.
Der World Travel Monitor basiert auf bevölkerungsrepräsentativen Interviews von jährlich über 500.000 Menschen in mehr als 60 Reisemärkten weltweit und wird seit nunmehr 20 Jahren regelmäßig durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten. (red)