Wien meldet neuen Nächtigungsrekord für 2014
Mit einem Zuwachs von 6,3% hat Wiens Tourismuswirtschaft im Jahr 2014 erstmals die 13-Millionen-Grenze bei den Gästenächtigungen überschritten – und das mit insgesamt 13,5 Millionen auch noch sehr deutlich.
Auch bei den Ankünften gab es einen neuen Rekord: 6,2 Millionen bedeuten ein Plus von 6,4%. Noch stärker war die positive Dynamik des Netto-Nächtigungsumsatzes der Wiener Hotellerie: Die Dezember-Zahlen liegen zwar noch nicht vor, doch von Jänner bis November 2014 betrug das Wachstum 9,6%. In absoluten Zahlen wurden 602,3 Mio. EUR erwirtschaftet.
Damit konnte das im Tourismuskonzept für 2015 angestrebte Umsatzziel bereits 2014 erreicht werden. Bei den Nächtigungen war dies schon 2011 der Fall. Das ambitionierte Ziel einer Nächtigungssteigerung um 40% auf 18 Millionen in den kommenden fünf Jahren, wie es die Wiener Tourismusstrategie 2020 formuliert, scheint so durchaus realistisch.
Augenmerk auf kleinere Märkte zahlt sich aus
Warum 2014 trotz des großen Rückgangs russischer Gäste ein so starkes Jahr werden konnte, erklärt Tourismusdirektor Norbert Kettner mit der Strategie, die Abhängigkeit von einem einzelnen Markt so gering wie möglich zu halten: „Wir haben großes Augenmerk auf die Entwicklung von Hoffnungsmärkten und die Erschließung neuer Märkte gelegt. Von allen 55 Märkten der Nächtigungsstatistik hatten insgesamt nur sieben ein Minus vor ihrem Ergebnis 2014, aber 24 ein zweistelliges Plus.“
Generell zeichne sich bei Wiens Herkunftsländern eine interessante Entwicklung ab, so Kettner weiter: „Wir sehen zunehmend kontinuierlich hohe Wachstumsraten bei einer beträchtlichen Zahl von Märkten mit bisher vergleichsweise noch mittelgroßem bzw. geringerem Aufkommen. Beispiele dafür sind etwa einige Länder im Raum CEE und Asien oder Israel.“
Russland-Rückgang durch Deutschland wettgemacht
In Wiens Jahresbilanz 2014 kommen 82% der Nächtigungen aus dem Ausland. Aus Russland gab es dabei einen Rückgang von 15% auf rund 106.000 Nächtigungen, was allerdings allein schon der Zuwachs von 137.000 Nächtigungen aus Deutschland (+5%) mehr als kompensieren konnte.
Steigerungen bei den Top-10-Märkten gab es auch aus Österreich, der Schweiz, Spanien und Frankreich sowie mit zweistelligen Zuwachsraten aus den USA, Italien und Großbritannien, während Japan unter seinem Ergebnis 2013 blieb.
Ebenfalls zweistellig wuchsen die Nächtigungen aus den Entwicklungsmärkten China (237.000, +13%), Südkorea (156.000, +26%), Brasilien (128.000, +11%) und Indien (65.000, +18 %). Beachtlich ist auch das Wachstum von Ländern wie Polen (189.000, +19 %), Ungarn (182.000, +19%), Griechenland (94.000, +11%), Tschechien (146.000, +7%) und Israel (130.000, +12%).
Bessere Auslastung und höhere Erträge in der Hotellerie
Wiens positive Nächtigungsentwicklung 2014 wirkte sich in allen Hotelkategorien aus - ausgenommen die Fünf-Sterne-Bertriebe. Die durchschnittliche Bettenauslastung erhöhte sich auf 56,3% (2013: 54,7%) und die Zimmerauslastung auf rund 71% (2013: 69%), obwohl sich Wiens Beherbergungskapazität um 2.900 auf 61.400 Betten erhöhte (+4,9%).
Auch die Erträge der Hotellerie waren 2014 deutlich besser als 2013, denn der durchschnittliche RevPAR stieg um 6,5% auf 55,3 Euro. Bei der Preisdurchsetzung hatten die Fünf-Sterne-Häuser die Nase vorn, denn sie erhöhten ihren Nettoumsatz pro Nächtigung um 13,6% und damit stärker als alle anderen Kategorien. (red)