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Veranstaltungswirtschaft braucht „Best Ager“

Wenn es um den Fach- und Führungskräftemangel geht, konzentrieren sich die meisten Betrachtungen auf die Nachwuchsgeneration. Eine aktuelle Studie gibt jetzt erstmals Aufschluss über die Rolle der Best Ager in der Veranstaltungswirtschaft.

Unterstützt vom Tagungsspezialisten Intergerma, haben der Verband der Kongress- und Seminarwirtschaft „degefest“, die Vereinigung Deutscher Veranstaltungsplaner und die Hochschule Heilbronn für die Studie 22 Expertenstimmen von Tagungs- und Veranstaltungsspezialisten ausgewertet.

Neben der Analyse von Beschäftigungskriterien älterer Mitarbeiter beleuchtet die Studie insgesamt sieben Themenfelder. Im Kapitel „Erfahrungen mit älteren Mitarbeitern“ loben die Interviewpartner zum Beispiel Eigenschaften wie Kompetenz, Fachwissen und routiniertes Arbeiten. Demnach hat mehr als die Hälfte der befragten Experten positive Erfahrungen mit der reifen Generation gemacht – und keiner von ihnen kann von durchwegs negativen Eindrücken berichten.

Arbeitsunfähigkeit und Krankheit

Beim Thema „Arbeitsunfähigkeit und Krankheit“ gibt es keinen statistischen Nachweis, dass ältere Mitarbeiter höhere Ausfallzeiten haben als jüngere. Krankmeldungen sind somit nicht vom Alter, sondern von anderen Faktoren abhängig.

Bei den „Einsatzgebieten“ haben ältere Beschäftigte in vielen Segmenten der Veranstaltungswirtschaft enormes Potenzial, wird betont. Einschränkungen werden altersbedingt lediglich bei Aufgabengebieten mit starker körperlicher Belastung oder physiologischen Fähigkeiten festgestellt.

Wissbegierde ist nicht altersabhängig

In der vierten Studienrubrik wird mit verschiedensten Vorurteilen aufgeräumt – wie beispielsweise Mängel bei Flexibilität, Belastbarkeit, technischem Know-how und Trendbewusstsein, was in den wenigsten Fällen der gelebten Praxis entspricht. Bei der Frage nach der Flexibilität älterer Beschäftigter gegenüber Neuerungen und technischem Fortschritt kommt es demnach einzig auf den Einsatzbereich des jeweiligen Mitarbeiters an.

Wissbegierde sei grundsätzlich nicht altersabhängig, betont die Studie, Dennoch kann und will nicht jeder ältere Mitarbeiter mit der rasanten technischen Entwicklung mithalten. So wird denn auch im Segment „intergenerationale Konflikte“ neben den unterschiedlichen Wertesystemen jüngerer und älterer Mitarbeiter auf die Diskrepanz beim Wissensstand zu innovativer Technik hingewiesen. Generell jedoch wird Weiterbildung und lebenslanges Lernen bei den „Best Agern“ groß geschrieben und zum Teil sogar mit mehr Interesse verfolgt als von den jüngeren Kollegen.

Mix der Altersklassen ist ideal

Die wesentliche Erkenntnis der Studie ist es, dass sich jenseits gängiger Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern in der Praxis der Veranstaltungswirtschaft eine generationsübergreifende Personalkonstellation als ideal erwiesen hat. Die Kombination der Stärken beider Generationen führt dazu, dass sich die jeweiligen altersbedingten Vorteile ergänzen und sich die entsprechenden Nachteile relativieren.

So können dynamische Nachwuchskräfte vom Erfahrungsschatz, der Kompetenz und dem hohen Vernetzungsgrad reifer Spezialisten profitieren. Gleichzeitig kann die jüngere Generation mit Inspiration und Kreativität frische Ideen einbringen und möglicherweise festgefahrene Strukturen aufbrechen. Voraussetzung für das gleichberechtigte Einbringen der jeweiligen Generationspotenziale ist gegenseitiger Respekt und der Wille zur Weitergabe von Kenntnissen und Wissen.

„Best Ager“ müssen Wissen weitergeben

„Das große Wissenspotenzial der Best Ager ist von besonderer Bedeutung und durch nichts zu ersetzen. Und dennoch: Ältere Mitarbeiter müssen bereit sein, dieses Wissen auch an die jüngeren weiterzugeben und sich nicht von Existenz-Ängsten leiten lassen“, erklärt Jörn Raith, Vorsitzender von degefest.

Im Fazit der Studie überwiegen die Potenziale älterer Mitarbeiter jedenfalls deutlich deren Schwächen: So stehen nur wenige Schwachstellen wie eingeschränkte Flexibilität und Belastbarkeit vielen positiven Eigenschaften wie professionelle Ruhe, Souveränität, Entscheidungssicherheit, Vorbildfunktion, Zuverlässigkeit und Wissensvermittlung gegenüber.

Hohes Maß an Lebens- und Markterfahrung

„Die Eigenschaften der älteren Generation zeichnen sich unter anderem durch Loyalität, Anpassungsfähigkeit und Durchsetzungsstärke aus. Eigenschaften, die der jüngeren Generation oftmals fehlen. Daher tragen ältere Mitarbeiter zu einer unverzichtbaren Ergänzung im Team bei und sind ein wichtiger Schlüssel, um gemeinsam mit jüngeren Menschen eine effiziente Wertegemeinschaft zu bilden“, betont daher auch Bernd Fritzges, Key Account Manager bei Intergerma.

Auch Holger Leisewitz, Vorsitzender der Vereinigung deutscher Veranstaltungsorganisatoren, schließt sich dem an: „Best Ager - Risiko oder Potenzial? Natürlich Potenzial! Das hohe Maß an Lebens- und Markterfahrung ist für Unternehmen bares Geld wert. Die Geduld und das Verständnis für andere pflegt die intrakulturelle Zusammenarbeit. Der Auftrag lautet: Wissensvermittlung und Weitergabe von Erfahrungen an die nachrückende dynamische Generation auf Basis der vertrauensvollen Zusammenarbeit“.

Die vollständige Studie kann kostenfrei per E-Mail unter info@degefest.de in gedruckter oder digitaler Version angefordert werden. (red)





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