ARCOTEL: Heiße Themen beim Branchentreff
Die Ortstaxe in Wien, die Mehrwertsteuer, mehr oder weniger motivierte Lehrlinge und die Sonntagsöffnung standen im Mittelpunkt des zweiten ARCOTEL-Branchentreffs, zu dem Eigentümerin Dr. Renate Wimmer und Vorstand Martin Lachout geladen hatten.
Nach dem Auftakt im September 2014 im ARCOTEL Wimberger war diesmal das ARCOTEL Kaiserwasser der Schauplatz des Treffens. Mit dabei waren unter anderem Politiker der Tourismuskommission Wien und Tourismussprecher des Parlaments, wie Georg Willi von den Grünen, Bernhard Dworak und Gabriel Obernosterer (beide ÖVP) sowie Josef Gruber von der SIGMA Reisebürogesellschaft.
Ebenfalls unter den Gästen waren Gerhard Zeilinger (General Manager von Motel One), Dr. Andrea Feldbacher (Hoteliér und Obfrau der Fachgruppe Hotel in der Wirtschaftskammer Wien), Alexander Ipp (Hotelier und Vizepräsident der ÖHV Ost), Michael Kurtze (Busreisen.cc) und Michael Mair (Institutsleiter der FH Wien). Durch den Abend führte der Moderator und Journalist Christoph Berndl.
Vergleich zwischen München und Wien
Martin Lachout, Vorstand der ARCOTEL Hotel AG, bezog sich auf einen aktuellen Artikel der Wiener Zeitung. Darin wurde ein Preisvergleich zwischen Wien und München unter dem Aspekt der Mehrwertsteuer und Ortstaxe aufgestellt, in dem Österreichs Bundeshauptstadt um bis zu 130 Prozent schlechter abschneidet.
Im Artikel war zu lesen, dass Norbert Kettner, Geschäftsführer von Wien Tourismus, die Schuld bei Wiens Hoteliers selbst sieht. Sie sollten schlicht und einfach die Preise erhöhen. Die anwesenden Gäste werteten diesen Vorstoß einhellig als „provokante Aussage gegenüber den Hoteliers“.
Blockiert das Parlament die Hofburg für drei Jahre?
Als Experten zum Image des Lehrberufs und zu den täglichen Herausforderungen für Auszubildende in der Hotelerie und Gastronomie waren Rechtsanwältin Dr. Alexandra Knell, Ing. Erich Loskot (Berufsschuldirektor für Gastgewerbe im 12. Bezirk) und Alexander Körner (General Manager des ARCOTEL Kaiserwasser) gefragte Gesprächsteilnehmer.
Einen neuen Diskussionspunkt brachte Martin Lachout ein: Er stellte den Politikern die Frage, welche Auswirkungen der Umzug des Parlaments in die Hofburg während der Renovierungsarbeiten haben wird. „Alle Großveranstaltungen – wie etwa Kongresse und Bälle – werden drei Jahre lang nicht in der Hofburg feiern und sich in anderen Destinationen eine repräsentative Location suchen“, warnte Lachout. Die Konsequenz wären langfristige finanzielle Einbußen für Wiens Hotellerie, die schwer ausgebügelt werden können.
Wien-Touristen wollen am Sonntag shoppen
ÖHV-Vizepräsident Alexander Ipp setzte sich vehement für die lang diskutierte Sonntagsöffnung ein: „Shoppen ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität einer Tourismusmetropole, während in Wien derzeit an Sonntagen noch sprichwörtlich die Gehsteige hochgeklappt werden.“
Eine brandaktuelle Befragung zeige, dass sich 65 Prozent der Wien-Touristen offene Geschäfte am Sonntag wünschen. Vor allem für die finanzkräftigen Gäste aus Asien gehören Weltstadt und Sonntagsöffnung zusammen, sagt die Studie der Wiener Wirtschaftskammer.
Nach einem angenehmen Austausch wurden die Gespräche bei Finger Food und Drinks weitergeführt. Die nächste Ausgabe des ARCOTEL-Branchentreffs soll im Herbst folgen. (red)