Gewinnrückgang bei der Verkehrsbüro Group
Die Verkehrsbüro Group hat im Geschäftsjahr 2014 einen Konzernumsatz von 871,4 Millionen Euro erzielt. Das bedeutet einen Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber 2013.
Das Konzernergebnis vor Steuern hat sich um 7,4 Prozent auf 7,6 Millionen Euro verschlechtert. Österreichs größter Tourismuskonzern verzeichnet damit bereits im dritten Jahr in Folge einen deutlichen Gewinnrückgang: Schon 2012 hatte sich das Konzernergebnis vor Steuern um 13,2 Prozent auf 13,1 Millionen Euro reduziert. 2013 bedeutete das Ergebnis von 8,2 Millionen Euro dann sogar ein Minus von 37,7 Prozent.
Die Eigenkapitalquote von 32,0 Prozent im Jahr 2014 – nach 32,9 Prozent im Jahr zuvor – zeigt dennoch eine ausgezeichnete Kapitalausstattung und eine Bonität, die laut Verkehrsbüro „weit über dem Branchendurchschnitt“ liegt. Dementsprechend sieht Generaldirektor Mag. Harald Nograsek die Bilanz 2014 auch durchaus positiv: „Obwohl sich die österreichische Wirtschaft 2014 kaum erholte und das Marktumfeld angespannt blieb, konnten wir unsere Position als Nummer 1 im Tourismus halten“, heißt es in einer Aussendung.
Im Bereich Business Touristik mit Geschäftsreisen und Kongressmanagement betrug der Umsatz 159,2 Millionen Euro und lag damit um 3 Prozent unter dem Jahr 2013. Diese Entwicklung beruhte laut Verkehrsbüro-Vorstand „auf der Zurückhaltung der Firmenkunden bei Geschäftsreisen und rückläufigen Preisen am umkämpften Geschäftsreisemarkt“. Das Ergebnis vor Steuern stieg dennoch um 9,7 Prozent auf 1,5 Millionen Euro. Ausschlaggebend dafür waren „das gewachsene Neukundengeschäft und IT-technische Prozessoptimierungen“, die sich kostensenkend auswirkten.
Hotellerie: Zurück in der Gewinnzone
Mit 166,3 Millionen Euro lag der Umsatz des Geschäftsbereichs Hotellerie (inkl. Palais Events und Motel One) um 0,6 Prozent über dem Vorjahr. Während die Auslastung um 4,4 Prozentpunkte auf 70,7 Prozent anstieg, blieben die Zimmerpreise in Wien auf niedrigem Niveau.
Trotzdem verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern um 0,4 Millionen Euro: Mit 0,1 Millionen Euro konnte der Geschäftsbereich somit wieder positiv bilanzieren, nachdem 2013 noch ein Verlust von 0,3 Millionen Euro zu Buche stand. Die Sachkosten konnten dabei reduziert werden, dagegen erhöhten sich die Provisionen für die Online-Portale.
Das Standortnetz des österreichischen Marktführers umfasste zum Ende des vergangenen Jahres 28 Austria Trend Hotels mit insgesamt 9.625 Betten und fünf Motel One mit insgesamt 2.143 Betten, die im Joint Venture betrieben werden. Gegen Jahresende kam ein neues Motel One nahe der Wiener Staatsoper zum Portfolio, die Hotels Böck und Lambrechterhof schieden dafür aus. Palais Events erzielte mit dem Café Central und einer gesteigerten Auslastung der Eventlocations einen Rekordumsatz.
Leisure Touristik: Mehr Kunden, weniger Gewinn
Der Umsatz in der Leisure Touristik betrug 591,4 Millionen Euro und lag damit um 1,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Insgesamt buchten 1,71 Millionen Passagiere ihre Reisen bei Eurotours oder in den 114 Ruefa Reisebüros – ein Plus von 1,1 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern betrug 8,3 Millionen Euro, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 8,2 Prozent bedeutet.
Laut Verkehrsbüro-Vorstand lang das in erster Linie an Investitionen in Vertriebskooperationen, wie zum Beispiel Post Reisen in Deutschland, und für E-Commerce-Agenden. Als „weitere Effekte“ werden „die politische Instabilität in Thailand, im Nahen Osten und der Ukraine“ genannt, die den Tourismus bremsten.
Was das Geschäftsjahr 2015 betrifft, könne angesichts der schwachen Konjunkturbelebung „derzeit keine verlässliche Prognose für die Geschäftsentwicklung abgegeben werden“, erklärt Nograsek, stellt aber zumindest einen „Konzernumsatz auf Vorjahresniveau“ in Aussicht. Die Stärke der Verkehrsbüro Group liege in ihrer breiten Aufstellung mit mehreren Geschäftsbereichen. Rückgänge in einem Bereich könnten somit „durch andere Geschäftsfelder ausgeglichen werden“. (red)