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Mehr als 4.000 Immunologen tagen im ACV

Von 6. bis 9. September 2015 tagen mehr als 4.000 Immunologen beim europäischen Immunologie-Kongress (ECI) im Austria Center Vienna. Grundlagenforschung und Immuntherapien stehen dabei im Fokus.

Mehr als 40% der Österreicher sind von Immunerkrankungen betroffen. Rund drei Viertel davon – das sind mehr als zwei Millionen Menschen – haben sich mit Allergenen sensibilisiert. Ein Gutteil davon leidet zumindest zeitweilig an manifesten Allergien.

„Zudem sind in Österreich an die 650.000 Patienten an Autoimmunerkrankungen erkrankt, bei 7.100 Personen sind Immundefizite zu erwarten. Generell nehmen Immunerkrankungen stetig zu. Das Tätigkeitsfeld von Immunologen wird zusätzlich durch Krebserkrankungen und Organ- und Knochenmarkstransplantationen erweitert“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Winfried F. Pickl vom Institut für Immunologie an der Medizinischen Universität Wien, der als Präsident des heurigen ECI-Kongresses fungiert.

Der Zunahme an immunologischem Bedarf stehe aber zum Glück auch eine verbesserte Diagnostik gegenüber. Das heißt: Immunerkrankungen werden besser erkannt. „Auch liefern neueste Impfungen mit rekombinanten Allergieimpfstoffen sowie Erkenntnisse aus der Hygienehypothese gute Erklärungen und entsprechende Ansatzpunkte bei Allergien“, so Pickl.

Österreich und Wien haben große Tradition in der Forschung

Österreich und Wien haben jedenfalls eine große Tradition in der immunologischen Grundlagenforschung und in der klinischen Immunologie. Den Pionieren im Wien der Jahrhundertwende wird im Rahmen einer detaillierten Ausstellung gedacht werden, die im Foyer des Austria Center Vienna während des gesamten Kongresses zu besichtigen sein wird.

Heute findet in Österreich durch die Initiative der Österreichischen Gesellschaft für Immunologie (ÖGAI) ein intensiver Austausch mit der internationalen Kollegenschaft statt, der vor allem durch die EFIS (European Federation of Immunological Societies), die auch den ECI-Kongress veranstaltet, und die IUIS (International Union of Immunological Societies) forciert wird.

Grundlagenforschung und neue Behandlungsmethoden

Der diesjährige ECI-Kongress („4th European Congress of Immunology“) beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der immunologischen Grundlagenforschung, wie etwa der Entwicklung und Funktionsweise der erst kürzlich beschriebenen Lymphozyten des angeborenen Immunsystems. Wie sich erst vor kurzem herausstellte, sind sie ein Spiegelbild der anpassbaren Lymphozyten und könnten helfen, die Entstehung von Allergien und Autoimmunerkrankungen besser zu erklären.

Zweiter großer Kongressschwerpunkt sind die neuesten Entwicklungen zur Bekämpfung von immunmediierten Erkrankungen – vor allem die Erfolge in der Allergie-Behandlung durch neue Impfungen und IgE-Absorption. Die IgE-Absorber-Säulen wurden dabei von Forschern der Medizinischen Universität Wien unter Federführung von Prof. Rudolf Valenta in Kooperation mit der Firma Biomay und Fresenius in Österreich entwickelt und hergestellt.

Entwicklung besserer und neuartiger Impfstoffe

„Mit der aktuellen Immunologie-Forschung setzen wir einmal mehr auf die Entwicklungen besserer und neuartiger Impfstoffe, der Bekämpfung von Auto-Immun-Erkrankung und eine verbesserte Tumor-Abwehr durch immunologische Krebstherapie. Ganz essentiell ist dabei die Grundlagenforschung, denn nur durch sie werden diese Meilensteine erst möglich“, betont Pickl.

Die EFIS (European Federation of Immunological Societies) ist die europäische Dachorganisation für 14.000 Immunologen aus 31 Ländern. Sie unterstützt mit ihren 31 Mitgliederorganisationen die immunologische Forschung und Weiterbildung sowie internationale Vernetzung der Teilnehmer. (red)





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